Themenschwerpunkt Kultur und Tourismus

Unsere große kulturelle Geschichte ist nicht zuletzt durch das Förderprogramm für Welterbestätten in ein neues Licht gerückt worden. Gemeinsam mit unseren touristischen Partnern konnten wir eine deutliche Steigerung der Besucherzahlen erreichen. Deutlich fünfstellige Besucherzahlen kommen jährlich nach Lorsch.

Die bedeutende Geschichte Lorschs gilt es mit attraktiven Stadtfesten zu verbinden. Damit kann insbesondere das Stadtzentrum aufgewertet und zu einem Anziehungspunkt für Menschen in der Region werden. Lorsch soll auch weiterhin ein kulturelles Zentrum an der Bergstraße bleiben.

Die aus dem Weltkulturerbe-Förderprogramm umgesetzten Projekte haben zur enormen Aufwertung des Klosterareals mit dem neuen Kräutergarten, dem Pfingstrosengarten um die Evangelische Kirche und dem Park Lauresham geführt. Die gesamte Anlage zwischen dem Ursprungskloster Altenmünster und dem späteren Kloster auf der Düne erfreut sich bei einheimischen und fremden Besuchern großer Beliebtheit.

Mehrmals im Jahr fliegt der Leseschwarm aus. Weit über hundert interessierte Zuhörer lauschen an themenorientierten Plätzen den ausgewählten Gedichten. Zum dritten Mal hat StadtLesen nun in Lorsch Station gemacht und lockt mit der Möglichkeit zum Schmökern in den auf dem Benediktinerplatz angebotenen Büchern. Lesungen und Gute-Nacht-Geschichten bereichern die Veranstaltung und sorgen für ein abwechslungsreiches Programm. Das im Rahmen des Frühlingsmarktes stattfindende Bienen- und Dichterfest stellt eine Verknüpfung zum Lorscher Bienensegen her. Als Umwelt- und Literaturprojekt soll damit insbesondere auch die Schülergeneration angesprochen werden. Der Pfingstrosenmarkt findet in Anknüpfung an die Blütezeit im Pfingstrosengarten eine hier deutlich besser passende Jahreszeit.

Die traditionellen Volksfeste wie Frühlingsmarkt, Johannisfest, Kerwe und Weihnachtsmarkt wurden in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Damit es sowohl für die Lorscher Gewerbetreibenden als auch für Lorscher Vereine interessant bleibt, sich auch weiterhin aktiv an den Stadtfesten zu beteiligen, sind neue verträgliche Gebührenmodelle entwickelt worden. Dadurch konnte die Zahl der Standbetreiber erhöht werden, was sich letztlich auch auf den städtischen Zuschussbedarf positiv auswirkte. Die aus der Corona-Pandemie heraus entwickelte Verlagerung des Weihnachtsmarktes sorgte für neue Impulse. Das Johannisfest starte in 2022 erfolgreich mit einem neuen Konzept auf dem Karolingerplatz und der Klosterwiese.

Die Besucherzahlen haben sich seit der Eröffnung isehr erfreulich entwickelt. Es muss deshalb unser Ziel sein, diese dauerhaft auf dem erreichten Niveau zu halten. Unabdingbar gehört hierzu die kontinuierliche Weiterentwicklung des Angebotes, aber auch die Umsetzung der noch offenen Maßnahmen zur Besucherlenkung und zur Ausweisung von angemessenem Parkraum. Eine Überprüfung bestehender Abwägungen und Planungen sollten zu Lösungen führen, um deinen Ankunftsort für Bus- und PKW-Touristen zu finden.

Durch weitere gezielte Bewerbung und spezielle Angebote müssen wir weitere Zielgruppen und Tagestouristen für die Geschichte des Klosters und der Stadt Lorsch erreichen. Insbesondere die Tagestouristen sorgen in der Gastronomie und im Einzelhandel für eine wirtschaftliche Belebung. Gemeinsam mit unseren touristischen Partnern sind individuelle Programmangebote für die verschiedensten Zielgruppen anzubieten. Auf mögliche Stadt- und Klosterführungen durch den Heimat- und Kulturverein sowie Schlösser und Gärten Hessen sind passgenaue Lösungen anzustreben. Darüber hinaus muss es auch Ziel sein, die Übernachtungszahlen nach den pandemiebedingten Rückgängen wieder zu steigern.

Nachdem der Auszug der landeskundlichen Abteilung in unserem Museumszentrum feststeht, müssen die Themen Kloster und Tabak konzeptionell neu geordnet bzw. verteilt werden. Durch eine Machbarkeitsstudie soll das Gebäude auf seine Entwicklungsmöglichkeiten und deren Umfang  überprüft werden, damit dann durch gestalterische Elemente und zeitgemäßen Einsatz von Museumstechnik diese beiden Themen den Besuchern zukünftig in weiterentwickelter Form präsentiert werden können.

Mit Kräutern, Pfingstrosen (Päonie) und Tabak haben wir Themen gefunden, die für die Lorscher Geschichte stehen. Diese bieten noch zusätzliches Potential zur Weiterentwicklung. Mit einer Vernetzung dieser Gärten können zusätzliche interessierte Besucherströme aus der Metropolregion gewonnen werden. Die räumliche Erweiterung des Päoniengartens auf dem Geländer der evangelischen Kirchengemeinde mit der Präsentation einer neuen Sammlung von Pflanzen trägt zur weiteren Attraktivitätssteigerung dieses Alleinstellungsmerkmales bei.

Mit über einhundert Vereinen und institutionellen Anbietern wird in Lorsch ein großes Angebot an kulturellen Veranstaltungen angeboten. Aufgabe der städtischen Kulturarbeit ist deshalb, die ehrenamtlich geführten Vereine bei Bedarf zu unterstützen und in ergänzenden Segmenten durch eigene städtische Veranstaltungen das Angebot abzurunden.