In den kommenden Jahren gilt es, die sozialen und gesellschaftspolitischen Herausforderungen in Lorsch erfolgreich zu meistern. Dazu sind Maßnahmen erforderlich, die die soziale Gemeinschaft und das soziale Gefüge stärken. Eine weitere große Herausforderung, aber auch Chance, sehen wir in der Aufgabe, die Integration von Flüchtlingen, die in unserer Stadt eine neue Heimat finden wollen, konsequent voranzubringen. Wir stehen für ein tolerantes, menschliches und vor allem generationenübergreifendes Miteinander.
Die Schön Klinik Gruppe aus Prien/Chiemsee übernahm Anfang 2014 die Chirurgisch-Orthopädische Fachklinik der Familie Zimmermann, die bei Rücken- und Gelenkpatienten weit über die Grenzen Lorschs einen ausgezeichneten Ruf genoss. Nach zwischenzeitlichen weit-gedienten Planungen eines Klinikneubaus am Starkenburgring soll nun der Traditionsstandort aufgewertet werden. Mit dem Umzug des MVZ nach Lorsch wurde das ärztliche Angebot am Standort Lorsch deutlich ausgebaut.
Im Jahre 2014 kamen auch in Lorsch erste Flüchtlinge aus Eritrea an. Sie wurden von ehrenamtlichen Mitgliedern der Kirchengemeinden und von Mitarbeitern der Stadt Lorsch herzlich empfangen. Auf unsere Initiative im Rahmen eines „runden Tisches“ entwickelte sich schnell ein Helferkreis, der sich heute als Ökumenische Flüchtlingshilfe Lorsch e.V. mit weit über einhundert Bürgerinnen und Bürgern um die Belange der Flüchtlinge kümmert. Die kontinuierliche ansteigende Anzahl von Flüchtlingen in Lorsch erforderte jedoch neben der vorbildlichen ehrenamtlichen Betätigung inzwischen drei hauptamtliche Stelle von Integrationsbediensteten, die – bei entsprechenden Bewerbern – durch Bundesfreiwilligendienstler unterstützt werden könnten.
Es besteht ein breiter politischer Konsens, dass der soziale Wohnungsbau auch in Lorsch wieder intensiviert werden muss. Dies zeigt sich deutlich an der steigenden Zahl von bedürftigen Menschen. Lösungsansätze werden gemeinsam mit der Wohnbau Bergstraße eG gesucht. Aus diesem Grunde ist die Stadt Lorsch auf Antrag der CDU-Fraktion wieder der Wohnbau als Mitglied beigetreten. Die Weichen für ein verbessertes Wohnungsangebot sind in diesem Bereich somit gestellt.
In Lorsch wurden Flächen gefunden, die für eine Bebauung mit Mehrfamilienhäusern genutzt werden können. Die Ausweisung von neuen Grundstücken sowie die Verdichtungen an den bisherigen Standorten müssen parallel angegangen werden, um den Bedarf von einheimischen und von geflohenen Menschen mit Bleibeanspruch zu erfüllen. Die derzeitige Planung für die Lagerhausstraße kann hier nur ein erster Schritt sein, um den Bedarf an günstigem Wohnraum zu erfüllen.
Durch die Verlagerung der Freiwilligen Feuerwehr aus der Innenstadt ergaben sich hervorragende städtebauliche Entwicklungsmöglichkeiten. Dies erforderte jedoch zunächst noch die Auslagerung der Unterkunft des Deutschen Roten Kreuzes. Der neue Standort im Bereich der Dieterswiese für Fahrzeuge, Material und die ehrenamtlichen Helfer erfüllt die verschiedenen Anforderungen. Der moderne Neubau und dessen Überlassung an das DRK Ortsverbands Lorsch gewährleisten, dass die Lorscherinnen und Lorscher sich auch zukünftig auf die Hilfeleistungen ihres DRK verlassen können.
Die Versorgung mit Allgemeinärzten in Lorsch ist derzeit der Bevölkerung angemessen. Darüber verfügt Lorsch über Facharztpraxen. Als wachsende Kommune im Kreis Bergstraße haben wir den Anspruch, dass sämtliche relevanten Arztpraxen in Lorsch verfügbar sein sollen und die medizinische Versorgung in Lorsch gewährleistet bleibt. Ein aktiver Dialog mit den angesiedelten Ärzten und Apothekern soll dazu beitragen, dass auch weiterhin ein zufriedenstellendes Angebot vorgehalten wird. Ein Ärztehaus auf dem ehemaligen Feuerwehrgelände wird zeitgemäße Praxisräume schaffen.
Die demographische Entwicklung stellt uns auch in den kommenden Jahren vor weitere Herausforderungen. Ein Ziel dabei besteht in der weiteren Schaffung von Raum für altersgerechtes Wohnen und Pflege. Gemeinsam mit verschiedenen Trägern und karitativen Organisationen möchten wir dieser Herausforderung gerecht werden und sowohl Standorte als auch Konzepte ermitteln, die den Anforderungen der Lebenssituation im Alter gerecht werden und das Miteinander der Generationen fördern.