Lorsch hat sich in den vergangenen Jahren in den verschiedensten Bereichen sehr positiv entwickelt. Diesen Fortschritt gilt es zum Wohle aller Lorscher Bürgerinnen und Bürger auszubauen. Eine gesunde und nachhaltige Stadtentwicklung soll im Fokus stehen. Dabei liegt unser Schwerpunkt auf der Realisierung weiterer Zielsetzungen in den Bereichen der Infrastruktur, der Gesundheitsversorgung, der Verkehrsanbindung und der Entwicklung städtischer Liegenschaften. Ebenso soll Lorsch auch weiterhin einer der attraktivsten Wohn- und Wirtschaftsstandorte an der Bergstraße bleiben.
Lorsch ist eine gute Adresse für alle Arten von Unternehmensansiedlungen an der Bergstraße. Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Vermarktung des „Daubhart“ sowie des Gebietes „In der Dieterswiese“ sprechen hier eine eindeutige Sprache. Kurze Wege zur Verwaltung sowie die Einbindung lokaler Unternehmen, Handwerker und Gewerbetreibender sind Teile dieser gezielten Förderung. Der hervorragende dritte Platz für Lorsch in der IHK-Studie „Mittelzentren im Wettbewerb 2015“ unterstreicht ebenso die Wirtschaftskraft unserer Heimatstadt.
Auch die erfolgreiche Arbeit der EGL ist nicht zu unterschätzen. Zunächst mit der Vermarktung des Daubhart im Auftrag der Stadt Lorsch betraut, leistet sie inzwischen wertvolle Dienste im Bereich des Innenstadtmarketings, der Unternehmensgründung und der Förderung lokaler Unternehmen. Sie trägt damit einen entscheidenden Teil zur Schaffung und zum Erhalt von Arbeitsplätzen in Lorsch bei. Aber auch bei der Vermarktung von Grundstücken unter Einhaltung von Bebauungskonzepten bis hin zu möglichen Bauvorhaben auf eigene Rechnung runden das erfolgreiche Leistungsspektrum ab.
Die Anzahl der Arbeitsplätze in Lorsch haben sich durch die Aktivitäten der Wirtschaftsförderung verdoppelt und sorgen somit für Einkommen vor Ort bei kurzen Wegen zum Arbeitsplatz.
Auch die Lorscher Innenstadt hat sich in den letzten Jahren in vielerlei Hinsicht positiv entwickelt, steht aber nach den Folgen der Pandemie und immer stärkerem Wettbewerb aus dem Internet vor großen Herausforderungen. Der gastronomische Bereich wird von Einheimischen wie Touristen bestens angenommen. Insbesondere auch das verabschiedete Einzelhandelskonzept, welches die Innenstadt und die dort ansässigen Einzelhändler vor der Ansiedlung innenstadtrelevanter Sortimente in den Außenbereichen schützen soll, trägt hier seinen Teil bei. Bei anstehenden Mieterwechseln ist eine Begleitung und Unterstützung durch die Stadt Lorsch erstrebenswert.
Im Einklang mit der Wirtschaftsvereinigung e.V. Einzelhandel Lorsch ein neues Parkraumbewirtschaftungssystem mit Parkautomaten eingeführt, welches zu mehr Fluktuation und besseren Parkmöglichkeiten im Innenstadtbereich führte. Das geänderte Parkverhalten erlaubt nun sogar, einzelne Flächen der Gastronomie und dem Handel zusätzlich zur Verfügung zu stellen.
Durch die Entwicklung der Wohngebiete „Am Wiesenteich“ und „Am Bitzenheimer Berg“ wurde in den vergangenen Jahren weitere attraktive Domizile geschaffen, die allen Generationen neuen Wohnraum anbieten konnte.
Die starke Nachfrage nach Wohnraum in Lorsch von außen führte zu gestiegenen Mietpreisen. Gerade für die Lorscher Familien mit mittleren und niedrigen Einkommen sind deshalb Angebote an dauerhaft günstigen Mietwohnungen zu schaffen, dass diese auch zukünftig LorscherInnen bleiben können.
Mittels einer besseren Anbindung durch die Ausweitung des Busverkehrs in Lorsch sowie durch die Sanierung der Bahnsteige am Lorscher Bahnhof konnte die Mobilität mit dem ÖPNV deutlich gesteigert werden. Auch die Errichtung neuer Haltestellen – z.B. an der verlängerten Friedensstraße – sowie die Sanierung bestehender Bushaltestellen schaffte Vorteile für Schüler, Studenten und Pendler und bindet weitere Teile Lorschs noch besser an das bestehende Busnetz an. Bis zum Jahresende sind alle Haltestellen barrierefrei umgebaut und mit Fahrgastinformationssystemen ausgestattet. Jedes Haltestellenpaar verfügt zusätzlich über Fahrradständer zum Umstieg vom Rad auf den Bus.
Mit der Durchführung eines Radverkehrs- und Fußgängerkonzeptes für Lorsch konnte ein wichtiger Schritt in Richtung des Projektes „Fahrradfreundliches Lorsch“ gesetzt werden. Dabei stand gerade der Ausbau des bestehenden Radverkehrsnetzes sowie die Steigerung der Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer im Fokus.
Allerdings gilt es in den kommenden Jahren, die im Konzept aufgeführten und noch nicht umgesetzten Maßnahmen mit den entsprechenden Organisationen, z.B. dem ADFC Lorsch, und der kommunalen Politik zu diskutieren und dann anhand einer Prioritätenliste realisieren. Dabei sollen gerade auch potentielle Gefahrenstellen entschärft und die Barrierefreiheit weiter ausgebaut werden. Zusätzlich soll der Radverkehr in weiteren Anwendungsbereichen, z.B. Einkaufen mit dem Rad oder der Fahrradtourismus, gestärkt werden.
Im Rahmen einer ordnungspolizeilichen Genehmigung konnten bereits im Bereich der Katholischen Kirche verkürzte Wege für Radfahrer zugelassen werden. Lorsch verfügt über mehrere im Gegenverkehr für Fahrräder zugelassenen Einbahnstraßen und Fahrradstraßen, die dem Radverkehr mehr Vorrechte einräumen.
Auf fast allen Straßen in Lorsch gilt eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 30 km/h, was Radfahren sicherer und attraktiver macht.
Dem mittlerweile stark gewachsenen Radverkehr sind zusätzliche Abstellflächen und ergänzende Leistungen wie Schließfächer und Reparaturstationen anzubieten.
Der befestigte Radweg nach nach Riedrode sorgte für ein Belebung des Radverkehres Richtung Bürstadt und Rhein. Mit einer Sanierung des letzten Teilstückes der Radverbindung nach Hüttenfeld und dem Bau eine Radbrücke über die Weschnitz parallel zur L3111 (verlängerte Friedenstraße) sollen weitere Ziele über attraktive Radwege erreichbar sein.
Durch diese Weichenstellungen wird Lorsch für Radfahrer noch attraktiver.
Das Straßenbaudepot, die Nibelungenhalle, Giebauer Haus, Haus der Vereine, das Museumszentrum und auch das Waldschwimmbad sind feste Bestandteile unseres städtischen Lebens. Diese gilt es auch in Zukunft zu erhalten und den Anforderungen der Zeit anzupassen.
Mit verschiedenen Maßnahmen am Straßenbaudepot ein wichtiger Schritt in Richtung Erhalt „unserer Lorscher Feierstätte“ getätigt. Dieses Konzept gilt es auch zukünftig Schritt für Schritt umzusetzen. Ganz oben auf der Prioriätenliste steht dabei die Sanierung der Nibelungenhalle, wo derzeit die Phase der Planungen läuft, bevor in 2023 Baumaßnahmen starten können.
Mit einer stärkeren Öffnung der städtischen Liegenschaften für Vereine und für private Feiern konnte die Auslastung der Liegenschaft optimiert werden und soll auch zukünftig die Möglichkeit vorhanden sein, Veranstaltungen Lorsch durchzuführen.
Auch die jährlichen Sanierungsmaßnahmen am Waldschwimmbad verdeutlichen den Stellenwert für alle Bürgerinnen und Bürger und schaffen ein attraktives Freizeitumfeld für Groß und Klein. Die guten Besucherzahlen unterstreichen diesen kontinuierlichen Einsatz. Mit dem technischen Betriebsführer, der GGEW AG, ist ein moderner und sicherer Schwimmbadbetrieb gewährleistet.
Mit dem Ausbau des bestehenden Angebots an Urnengräbern und Rasengräbern sowie der Einsetzung einer Friedhofskommission konnte bereits auf verschiedene Veränderungen der Bestattungskultur eingegangen werden. Gerade die Friedhofskommission, bestehend aus Vertretern der kommunalen Politik, der Verwaltung und von Sachkundigen, soll dabei langfristig den Friedhof auf solide Beine stellen und den sich wandelnden Anforderungen gerecht werden. Urnenerdkammern und Bestattungen unter Bäumen sind gewünschte neue Bestattungsformen die als Ergebnis daraus umgesetzt wurden oder in Umsetzung sind.
Die Bürgerinnen und Bürger Lorschs wollten „ihr“ Krankenhaus in unserer Heimatstadt beibehalten jedoch konnte ein Neubau der Schön Klinik am Starkenburgring nicht umgesetzt werden. Der bisherige Standort in der Wilhelm-Leuschner-Straße soll nun durch den Eigentümer modernisiert werden. Durch die Verlagerung des Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) der Schön Klinik nach Lorsch wurde das ärztliche Angebot deutlich verbessert.
Das „Ärztehaus“ in Schul- und Stiftstraße wird im Jahre 2024 für moderne Arzträume sorgen, die eine medizinische Versorgung in Lorsch absichern.
Eine gesunde Stadtentwicklung kann nur im Einklang mit Mensch und Natur geschehen. Mit der Teilrenaturierung der Weschnitz wurden verschiedene Schritte eingeleitet, die unsere schöne Landschaft schützen und in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzen sollen. Diese Maßnahmen gilt es auch zukünftig fortzuführen.
Die in den vergangen Jahren im Bereich des Klosterparks umgesetzten Maßnahmen sind sowohl mit dem Landschaftsarchitekturpreis 2015 als auch mit dem European Garden Award 2016 prämiert worden. Dies verdeutlicht die hohen qualitativen Ansprüche, mit welchen an diesen Projekten gearbeitet wurde und ist eine schöne Auszeichnung für Lorsch.
Auch in den kommenden Jahren soll das Lorscher Straßennetz kontinuierlich saniert werden. Dabei ist es zielführend, anhand einer mittelfristigen Prioritätenliste vorzugehen, die die Straßen nach der Dringlichkeit der Sanierung einstuft und somit einen Mehrjahresplan möglich macht.
Lorsch hat als erste Kommune im Kreis Bergstraße (und sogar rückwirkend) die Straßenbeiträge abgeschafft.
Grundhafte Straßensanierungen werden nunmehr gänzlich aus allgemeinen Deckungsmittel getragen. Sanierungen können nun schneller und mit geringerem Verwaltungsaufwand und somit auch günstiger durchgeführt werden.
Der Bedarf an schnellen und stabiben Datennetzten ist in den letzten Jahren durch vermehrte Datendienste (u.a Streaming) aber auch durch Home-Office und Home-Schooling deutlich gestiegen. Durch die Verlegung von Glasfaserkabel bis zu den Schaltschränken konnte für eine erhebliche Steigerung der Datengeschwindigkeit bei vielen Haushalten gesorgt werden. Die Hausanschlüsse („letzte Meile“) liefen jedoch weiterhin über die bisherigen Kupferkabel.
Im derzeit laufenden Schritt werden nun die einzelnen Haushalte direkt mit Glasfaserkabeln an das Datennetz angebunden. Geschwindigkeiten von 1.000 Mbit/s werden dann möglich sein. Lorsch präferiert hier ein Model, dass möglichst gleichzeitig mit dem Austausch von Stromleitungen und einem grundhaften Aufbau der Gehwege das Glasfaserkabel verlegt wird und so nachhaltig und wertesteigernd eine Kabelverlegung erfolgt.
Der vor einigen Jahren aufgestellte Stadtentwicklungsplan STEP wurde für das nächste Jahrzehnt fortgeschrieben und an die aktuellen Gegebenheiten in Lorsch angepasst. Im konstruktiven Dialog mit den politischen Gremien, allen Vereinen und Organisationen sowie allen Bürgerinnen und Bürgern von Lorsch wurde ein Konzept entwickeln, das alle Bereiche des städtischen Lebens einbezieht und eine gesunde und nachhaltige Entwicklung unserer schönen Heimatstadt ermöglicht. Der STEP bildet die Basis für unsere zukünftigen städtebaulichen Entwicklungsentscheidungen.
Bei der Neugestaltung des Bahnhofsbereichs soll ein attraktiver Ausgangspunkt für alle Nutzergruppen des ÖPNV geschaffen werden. Das Bahnhofsumfeld wurde attraktiv gestaltet, ein Fahrradparkhaus erstellt und Parkraum entlang der Bensheimer Straße errichtet.
Für weitere Umgestaltungsschritte liegt ein Entwicklungskonzept vor, auf das bei weiteren Ausbauten zurückgegriffen werden kann.
Nach der Erschließung neuer Baugebiete in den vergangenen Jahren soll in den kommenden Jahren speziell die Verdichtung innerstädtischer Baulücken grundsätzlich vor der Ausweisung neuer Baugebiete erfolgen. Damit wird der zusätzliche Flächenverbrauch zum Erhalt unserer Agrarwirtschaft eingeschränkt.
Für mittlere und geringe Einkommen sind jedoch auch neue Wohnmöglichkeiten zu ermöglichen auch Lorscher Familien sollen nach einem definierten Plan Bauplätze angeboten werden.
Auch wenn der Bau und Betrieb der Schulen dem Kreis Bergstraße obliegt, wollen wir in Lorsch weiterhin unser Möglichstes tun, um für unsere Schülerinnen und Schüler ein bestmögliches Lernumfeld zu schaffen. Die Entscheidung für den Bau einer zweiten Grundschule in Lorsch durch den Kreistag ist gefallen. Zurecht erwarten wir nun auf eine Umsetzung dieses Beschlusses, um danach umgehend eine Sanierung der Wingertsbergschule durchzuführen
Bei allen großen Projekten im Kreis Bergstraße stellt die geplante ICE- und Gütertrasse Frankfurt-Mannheim der Deutschen Bahn AG einen erheblichen Einschnitt für Mensch und Natur dar. Deswegen muss es unsere oberste Priorität sein, unsere Natur vor übermäßigen Einschnitten zu bewahren und alle Lorscher Bürgerinnen und Bürger vor zusätzlichem Verkehrslärm zu schützen. Es muss alles getan werden, dass dieses Vorhaben bei Bau entlang der A67 nur über den Bau eines langen bergmännischen Tunnels realisiert wird. Der Projektbeirat muss seine Rolle als Steuerungsorgan wahrnehmen, damit das ganze Vorhaben im Sinne der Natur und aller betroffenen Bürger realisiert wird.